Bonner-Bürger-Blog

Ein Dialog-Forum von Stephan Eisel zu Politik und Musik

Beethovens Taufkirche bei der Neugestaltung des Remigiusplatzes

im Mittelpunkt stehen. Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN wollen, dass dieser authentische Ort als Beethovenort erlebbar wird und halten die bisherigen kommunalpolitischen Vorstellungen dazu für unzureichend. Im Mai 1800 war Beethovens Taufkirche abgebrannt. Weil der Taufstein dann in die Minoritenkirche in der Brüdergasse gebracht wurde, der zugleich der Name Remigiuskirche übertragen wurde, denken viele Bonner und Besucher er irrtümlicherweise davon aus, dass Beethoven dort getauft wurde.

 

Mehr zur Taufkirche Ludwig van Beethovens erfahren Sie hier.

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken.

 

Den hier kritisierten Antrag in der Bezirksvertretung Bonn finden Sie hier.

Taufkirche Beethovens gehört in den Mittelpunkt

„Initiative zum Remigiusplatz in der Bonner Bezirksvertretung reicht nicht aus“ 

Mit gemischten Gefühlen sehen die BÜRGER FÜR BEETHOVEN einen fraktionsübergreifenden Antrag in der Bezirksvertretung Bonn zur Umgestaltung des Remigiusplatzes, auf dem früher die Taufkirche Ludwig van Beethovens stand. Der Vorsitzende des Vereins, Stephan Eisel sagte dazu: „Es ist zwar positiv, dass unsere Vorschläge für eine Umgestaltung des Platzes geprüft werden sollen. Aber in völligem Widerspruch dazu verlangt der Antrag, bei der Platzumgestaltung im Wesentlichen nichts zu verändern und z.B. an einer öffentlichen Toilettenanlage am Ort der Taufkirche festzuhalten. Damit blamiert sich Bonn als Beethovenstadt. Wer diesen Anspruch ernst nimmt, muss Beethoven in den Mittelpunkt de Neugestaltung des Platzes stellen.

Vor der Sommerpause hatten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN kritisiert, dass am Remigiusplatz jeder Hinweis auf die Taufkirche Beethovens fehlt und diese auch in den Planungen der Verwaltung für die Umgestaltung des Platzes keine Rolle spielt. In der im Frühjahr 1800 abgebrannten Remigiuskirche war nicht nur am 17. Dezember 1770 Ludwig van Beethoven getauft worden. Dort heirateten sowohl seine Großeltern als auch seine Eltern. Außerdem erlebte Beethoven dort als Heranwachsender die Taufe von vier seiner fünf jüngeren Geschwister. Die damalige Hauptpfarrkirche in Bonn war auch der Kristallisationspunkt der kirchlichen Sozialisierung des heranwachsenden Ludwig van Beethoven. Eisel wies auf die hohe Bedeutung der Remigiuskirche für das Verhältnis Bonn/Beethoven, denn „dass Beethoven Bonner war, ist nur durch den Eintrag im Taufregister der alten Remigiuskirche vom 17.12.1770 dokumentiert.“

Im Mai 1800 war die Kirche nach einem Blitzschlag schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut worden. Der Taufstein und Hochaltar fanden den Weg in die Minoritenkirche in der Brüdergasse, der zugleich der Name Remigiuskirche übertragen wurde. Viele Bonner und Besucher gehen daher irrtümlicherweise davon aus, dass Beethoven dort getauft wurde. Die Brandglocke – in der alten Remigiuskirche war die Bonner Brandwache untergebracht – wurde vor einigen Jahren in das Geläut der Namen-Jesu-Kirche in der Bonngasse integriert und schlägt jeden Abend um 22 Uhr zur Nachtruhe. Den Klang dieser ältesten Glocke der Bonner Innenstadt hatte auch Ludwig van Beethoven gehört. Die Kanzel der alten Kirche befindet sich heute im Bonner Münster.

Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN können sich auf dem Remigiusplatz beispielsweise ein größeres Modell der historischen Taufkirche und eine Nachbildung des Taufsteins vorstellen. Außerdem regen sie an, mit Hilfe moderner Medien den Innenraum virtuell zu rekonstruieren. Denkbar sei auch ein sog. „archäologisches Fenster“, d. h. eine Glasplatte über den noch vorhandenen Kirchenfundamenten. In ein solches Konzept müsse natürlich auch die Musik Beethovens angemessen integriert werden. Eisel unterstrich: „Die authentischen Beethovenorte sind doch unser Bonner Alleinstellungsmerkmal. Wir müssen sie aber auch angemessen präsentieren und erlebbar machen.“

Der Antrag der Fraktionen zum Remigiusplatz soll in der Bonner Bezirksvertretung am 6. September beraten werden und schlägt eine Platzgestaltung vor, die „den Neubau eines Kiosk und einer Toilettenanlage umfasst.“ Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN haben die Bezirksfraktionen aufgefordert, ihren Antrag so zu verändern, dass ein „sichtbarer und erlebbarer Beethovenort entsteht. Mit „halben Sachen“ kann sich Bonn beim Beethoven-Jubiläum 2020 national und international nicht profilieren.“

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